Stadt Waltrop Fest

Kassel: Veranstaltungskonzept ist stabil

18.09.2020, Schausteller.de-CS

Feierliche Eröffnung des „Kasseler Sommerspaß“  Der Komet-Artikel erschien in der Ausgabe 5691

Endlich liegt nun auch in Nordhessen wieder Kirmesduft in der Luft – und diesen kann man bereits wahrnehmen, wenn man auf dem Parkplatz gegenüber des Messeplatzes Schwanenwiese aus dem Auto steigt. Dennis Ruppert ist sichtlich gerührt, dass sein „Frisbee“ nach vielen Monaten wieder in Bewegung kommt. Gemeinsam mit Vater Konrad „Konni“ Ruppert, dem langjährigen Vorsitzenden des Schaustellerverbandes Kassel/Göttingen, Holger Berger, zweiter Vereinsvorsitzender und der Stadt Kassel hat er das Konzept für den Pop-up-Freizeitpark am großen Kreisel entwickelt. Wie in allen anderen Pop-up-Parks auch, geht es hier in allererster Linie um finanzielle Schadensbegrenzung. Es geht aber auch darum, im Hinblick auf die anstehenden Weihnachtsmärkte zu zeigen, wie Hygieneanforderungen umgesetzt werden können.

„Besonders bedanken möchte ich mich vor allem bei meinem Sohn Dennis. Diese Veranstaltung war von Anfang an sein Kind“, betont Ruppert Senior bei seiner offiziellen Eröffnungsrede am 28.08.2020. Er hat sich zahlreiche temporäre Freizeitparks angesehen und mit den Veranstaltern gesprochen, um dieses Konzept auf die Beine zu stellen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Diejenigen, die in der Vergangenheit schon einmal beim Frühlingsfest über den Festplatz gebummelt sind, werden beim Sommerspaß große Ähnlichkeiten feststellen. Lediglich das Hygienekonzept erinnert an die außergewöhnliche Situation der Pandemie. Dank diesem können sich hier bis zu 3.000 Besucher gleichzeitig sicher fühlen. Bereits bei der Registrierung und natürlich auf dem gesamten Gelände wird schon darauf geachtet, dass ausreichend Abstand gehalten werden kann. Zusätzlich setzen die Verantwortlichen auf verbreiterte Wege mit Einbahnstraßensystemen, zahlreiche Spender mit Desinfektionsmittel sowie über 70 Ordner und die Mitarbeiter der Kasseler Sicherheitsfirma „Protex“, um die Einhaltung der Maßnahmen überwachen. Maskenpflicht gilt grundsätzlich erst einmal nur in den Fahrgeschäften. Halten sich mehr als 2.000 Besucher auf dem Platz auf, werden diese über Lautsprecher aufgefordert, sich ihre Masken aufzusetzen. Ausdrücklich lobt Konrad Ruppert die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Kasseler Ordnungsamt und dem Gesundheitsamt, mit denen die Umsetzung des Konzepts problemlos möglich war.

Kevin Kratzsch, Vizepräsident des Deutschen Schaustellerbunds e. V. (DSB), ist ebenfalls aus Berlin angereist. „Hier ist etwas passiert, was tatsächlich die nächste Weiterentwicklung ist. Das wieder Zurückkehren in den normalen Alltag, denn hier haben wir auf einmal nicht nur einen Freizeitpark, hier ist ein ganz normaler Kirmesplatz“, lobt er die Organisatoren. Er bedankt sich außerdem ausdrücklich bei Oberbürgermeister Christian Geselle dafür, dass die Stadtspitze so sehr hinter den Schaustellern steht. Aus seiner Erfahrung im gesamten Bundesgebiet kann er sagen, dass es nicht selbstverständlich ist, sich zu bekennen und auch vielleicht ein Stück weit ein Risiko einzugehen – aus seiner Sicht ein kalkulierbares Risiko. Mit Hinblick auf voreilig abgesagte Volksfeste kämpft der DSB nun mit voller Kraft und Energie darum, dass dieser Fehler für die Weihnachtsmärkte nicht wiederholt wird. „Bitte seien Sie die Unterstützer der Schausteller“, appelliert Kratzsch an die anwesenden Vertreter der Politik aus Bundestag, Landtag, der Kasseler Stadtverordnetenversammlung und des Magistrats. „Deutschland braucht die Schausteller aber die Schausteller brauchen auch Deutschland.“ […] „Ich freue mich sehr, das Signal hier mitnehmen zu können, dass der Kasseler Weihnachtsmarkt, natürlich mit Einschränkungen, weiterhin in Planung ist.

„Wir machen hier gar keine Politik, wir verwalten und versuchen diese Stadt vernünftig durch ein schwieriges Jahr zu steuern.“ Mit diesen Worten begrüßt auch Oberbürgermeister Christian Geselle sowohl die Organisatoren als auch die anwesenden Gäste. Als Verantwortlicher für die Stadt Kassel steht er aktuell vor allem in der Presse und den sozialen Medien wegen der Erweiterung der Wirtschaftsgärten und der damit zusammenhängenden Ängste vor einer „zweiten Welle“ in seiner Stadt unter Beschuss. „Die Medaille hat zwei Seiten: einerseits einen maximal möglichen Schutz für die Bevölkerung. […] Es mussaber auch Aufgabe sein, nicht nur einen maximalen Schutz der Bevölkerung zu erreichen, sondern gleichzeitig für die einzelnen Betroffenen ein vernünftiges Maß an wirtschaftlichem Überleben beim Durchschreiten dieser Pandemie zu ermöglichen“, betont er die Wichtigkeit der Wirtschaft. Um zu einem möglichst normalen Leben unter Pandemiebedingungen zurückzukehren, bedarf es mutiger und intelligenter Konzepte, wie man dies gestalten kann. Da macht man auch nicht immer alles von Beginn an richtig. Anders als in den Medien berichtet worden ist, diskutiert er regelmäßig gemeinsam mit einem Verwaltungsstab aus Leitung und Mitarbeitern von Gesundheitsamt, Ordnungsamt, Rettungsdienst, Feuerwehr sowie dem größten kommunalen Krankenhaus Hessens die Vorgehensweisen in der Kommune. Der niedrige Inziden ermöglicht Veranstaltungen mit einem vernünftig durchdachten ausgewogenem Konzept wie den „Kasseler Sommerspaß“ oder die Ausweitung von Wirtschaftsgärten – immer mit dem Blick auf die Zahlen, um bei Bedarf schnell reagieren zu können.

Mit einer herzlichen Bitte wendet sich der 44-jährige an seine Kolleginnen und Kollegen der Politik: „Man muss sehr aufpassen, ob man scharfzüngig aus Motiven des Wahlkampfs diesen Zusammenhalt, dieses Bewältigen der Pandemie, maximalen Schutz und wirtschaftliches Überleben gefährden will. Das macht man am Ende auf dem Rücken derjenigen, die am meisten darunter leiden. Das sind heute die Schausteller, morgen die Gastronomen und übermorgen andere. Deswegen auch mein herzlicher Appell als Oberbürgermeister: „Lasst uns da zusammenbleiben, lasst uns da nicht auseinander differenzieren, weil am Ende wird diese Debatte nachträglichen Schaden für die Bundesrepublik Deutschland und unser aller Wohlstand erfahren. Deswegen: Bitte zusammenbleiben, bitte mit Vernunft den Kasseler Sommerspaß genießen.“ Dies ist ebenfalls auch ein Testlauf für den Weihnachtsmarkt in diesem Jahr und könnte indes eine Blaupause dafür sein, was im Frühjahr wieder „gehen kann“.

Die Besucherzahlen im dreistelligen Bereich innerhalb der ersten zwei Stunden nach Öffnung der Tore und die Zahlen der ersten Tage zeigen, dass es zahlreiche Menschen gibt, die das Kirmesgefühl erleben möchten. Etwas Mut, eine gute Zusammenarbeit zwischen Ämtern und Organisatoren sowie ein durchdachtes Konzept machen es möglich!

Bis zum 4. Oktober freuen sich die Betreiber der Fahr- und Laufgeschäfte und obendrein die Anbieter köstlicher Leckereien über hoffentlich zahlreiche Besucher. Nach zwei Ruhetagen pro Woche, jeweilsam Montag und Dienstag, öffnet der Park mittwochs mit einem Familientag die Pforten. Von Mittwoch bis Samstag ist ab 15 Uhr Einlass, am Sonntag sogar schon um 13 Uhr für reichlich Freizeitspaß! Weitere aktuelle Infos sind auf der Facebook-Fanpage „Kasseler Sommerspaß“ zu finden.


Text und Fotos: Mara Holland-Moritz 

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